Teil V

Teil V

Die proletarische Streitkultur in der Parteiarbeit

In den bisherigen Abschnitten der Artikelserie wurden verschiedene allgemeine Seiten, Merkmale und Grundzüge der proletarischen Streitkultur behandelt.

Von Stefan Engel

Die proletarische Streitkultur hat zugleich auf jedem Gebiet der marxistisch-leninistischen Parteiarbeit ihre Besonderheiten. Denn die entscheidende Bedingung für die Entwicklung der proletarischen Denkweise ist die Überlegenheit der proletarischen Denkweise im Kampf gegen die kleinbürgerliche Denkweise. Diese gestaltet sich auf jeder Ebene des Kampfs entsprechend dem allgemeinen Kräfteverhältnis zwischen der proletarischen und kleinbürgerlichen Denkweise quantitativ und qualitativ unterschiedlich.

Im marxistisch-leninistischen Parteiaufbau ist die proletarische Denkweise allgemein vorherrschend. Das ist allerdings an die Bedingung gebunden, dass die fünf grundsätzlichen Seiten des Parteiaufbaus verwirklicht werden. Sie wurden im REVOLUTIONÄRER WEG 10 dargelegt:

"1. Der Marxismus-Leninismus, die ideologische Grundlage der Partei.

2. Das Programm, die politische Linie der Partei.

3. Die Organisation, das Instrument der praktischen Tätigkeit der Partei.

4. Der demokratische Zentralismus, das Organisationsprinzip der Partei.

5. Kritik und Selbstkritik, das Entwicklungsgesetz der Partei." (S. 5)

Nur die Kader der Partei können es gewährleisten, dass diese fünf grundsätzlichen Seiten des Parteiaufbaus in ihrer Identität als dialektische Einheit von Theorie und Praxis begriffen und verwirklicht werden und die Partei damit auf der Grundlage der proletarischen Denkweise arbeitet.

Im Zentrum der Kaderarbeit neuen Typs

Die proletarische Streitkultur in der Parteiarbeit steht im Zentrum der Kaderarbeit neuen Typs auf der Grundlage der proletarischen Denkweise. Sie verwirklicht die allgemeine Grundlinie in der Führung der Partei, dass Kader alles entscheiden. Die Leitlinie dieser Kaderarbeit ist die Erziehung von selbständig denkenden und handelnden Kadern. Sie müssen lernen, Fehler zu vermeiden.

Auf dem VI. Parteitag der MLPD berichtete die Zentrale Kontrollkommission der MLPD über die Erfahrungen bei der Anwendung der proletarischen Streitkultur in der Kaderarbeit:

"Was bei all dieser Kaderarbeit beeindruckend war, ist die Beweglichkeit der Denkweise. Wenn die Denkweise verändert wurde, waren sehr schnelle Entwicklungen und Bewegungen möglich.

Was mit tausend Kritiken und Hinweisen von außen wie eine undurchführbare Aufgabe behandelt wurde, konnte so - manchmal innerhalb von Stunden - nicht nur gelöst, sondern schöpferisch weiterentwickelt werden. Die Denkweise entscheidet über die Entwicklung und sie ist das beweglichste Instrument in Klassenkampf und Parteiaufbau. (...) Selbst bei äußerst komplizierten Situationen gibt es einen Ausweg. (...)

Die Hauptmerkmale der proletarischen Streitkultur, die sich im Prozess des Übergangs auf die neue Grundlage herausgebildet haben, sind:

  • Die Auseinandersetzung mit restlos überzeugenden Argumenten führen, was eine lebendige Einheit von Theorie und Praxis verlangt.
  • Den ideologisch-politischen Zweck des Kampfs um die Denkweise hervorheben und daran festhalten, gegen jeden Subjektivismus.
  • Die Widersprüche prinzipiell behandeln, was voraussetzt, den ideologisch-politischen Kern des zu lösenden Problems zu kennen.
  • Auf die Vereinheitlichung der Denkweise Einfluss nehmen, indem die Auseinandersetzung bis auf den weltanschaulichen Kern geführt wird.
  • Den bewussten Einsatz der Polemik zur Stärkung der proletarischen Gefühle und zur Zersetzung der kleinbürgerlichen Eitelkeit.
  • Konstruktiv diskutieren, also an der schöpferischen Lösung des Widerspruchs interessiert sein.
  • Die Auseinandersetzung bis zur praktischen Konsequenz führen.
  • Im Kampf um die Denkweise, und sei er noch so hart, niemals dem Genossen das Vertrauen entziehen. Das entscheidende Kriterium dazu ist die Haltung der Kader zu ihren Fehlern und ihre Bereitschaft und Fähigkeit zur prinzipiellen Kritik und Selbstkritik.
  • Vorbehaltlos gegenüber dem Kader, in der Sache aber kompromisslos agieren.
  • Es muss in der Überzeugung gestritten werden, dass die richtige Lösung der innerparteilichen Widersprüche auch eine Anleitung für die Lösung der Fragen des Kampfs um die Denkweise in der Massenarbeit ist.

Die prinzipielle Kritik und Selbstkritik ist in der proletarischen Streitkultur eine Methode der systematischen Ausbildung zur Beherrschung der dialektischen Methode auf dem Niveau der Lehre von der Denkweise.

Letztlich sind alle existierenden Widersprüche in der innerparteilichen Auseinandersetzung ein Ausdruck der Notwendigkeit, sie bewusst zu lösen. Die proletarische Streitkultur ist Ausdruck der Bejahung des Widerspruchs in der innerparteilichen Auseinandersetzung, weil in der richtigen Behandlung der Widersprüche eine enorme Schöpferkraft steckt." (Dokumente des VI. Parteitags, S. 263-265)

Diese Auszüge machen auch deutlich, dass die proletarische Streitkultur in der Parteiarbeit der rote Faden zur Verwirklichung des Systems der Selbstkontrolle der Partei ist.

Bei der proletarischen Streitkultur in der Kaderarbeit muss in besonderem Maße die Individualität, die Differenziertheit und Beweglichkeit beachtet werden. In der Broschüre "Kader entscheiden alles!" heißt es dazu:

"Kritik ist nicht gleich Kritik. Dialektische Kritik kann bei gleichem Inhalt trotzdem nicht schematisch geübt werden: Die Art kann bei dem einen richtig, bei dem anderen falsch sein; sie kann bei dem einen zum Samtpfötchen, bei dem anderen zur Faust werden; sie kann mal in humorvollen Ton, mal in harschen Worten zum Ausdruck kommen. Nichts ist schlimmer als eine schematische Anwendung von Kritik." (S. 26)

Entsprechend kann die proletarische Streitkultur in der Kaderarbeit nur im Kampf gegen kleinbürgerliche Führungsmethoden, Starrheit, Sektierertum, Opportunismus und herzlose Kaderbehandlung durchgesetzt werden.

Attacken des modernen Antikommunismus

Es ist kein Zufall, dass der moderne Antikommunismus gerade die proletarische Streitkultur und dabei insbesondere die in der Kaderarbeit attackiert und zu verunglimpfen versucht. So darf man im letzten Verfassungsschutzbericht unter anderem folgende Ergüsse zur MLPD lesen:

"In dem - verspäteten - jährlichen Neujahrsinterview mit dem Zentralorgan ,Rote Fahne` ließ der Parteivorsitzende Stefan Engel ungewohnt deutliche Kritik an der Entwicklung der MLPD durchscheinen ... Auch die MLPD sei in ihrer heutigen organisatorischen Stärke nicht in der Lage, ihre revolutionären Aufgaben zu erfüllen. Als Ursache nannte ENGEL u.a. eine Neigung der Mitglieder zur Vernachlässigung ideologischer Arbeit. Dagegen lobte er einen Austausch von 20 bis 30% der Mitglieder in den Leitungsgremien. Tatsächlich erklärt sich eine solche Fluktuation durch die Folgen fortgesetzter interner Säuberungen von ,Abweichlern`, aber auch durch die zunehmende Resignation von Mitgliedern, die aus dem ,Kaderverschleiß` der autoritär strukturierten Partei Konsequenzen ziehen." (S. 177)

Dabei spekuliert der Verfassungsschutz auf die Unkenntnis der meisten Leser seiner Berichte über die tatsächliche Arbeit der MLPD. Zu ihrer realen Entwicklung haben diese absurden "Erkenntnisse" nämlich nicht einmal mehr den Hauch eines Bezuges. Die "Rote Fahne" verwirklichte noch nie eine angebliche Tradition von "Neujahrsinterviews" mit mir als Vorsitzendem der MLPD. Seit jeher befragt mich die "Rote Fahne" dann, wenn es wesentliche neue Entwicklungen gibt, was gelegentlich auch um den Jahreswechsel herum erfolgt. Wie sich etwas, das es so gar nicht gibt, "verspäten" kann, bleibt wohl der Geheimdienstlogik von Schilys Schlapphüten überlassen.

Meine Antworten in diesen Interviews sind immer auch kritisch - die MLPD verfolgte noch nie die Honecker'sche Devise "Die Partei hat immer recht". Interviews zur Selbstbeweihräucherung kann ich mir und den Lesern der "Roten Fahne" sparen. Für den Verfassungsschutz ist dagegen jede Kritik und Selbstkritik Ausdruck von Niedergang, Autoritarismus usw. Das ist typisch für die Denkweise dieser bürgerlichen Geheimdienstler, die in jeder Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen staatsgefährdendes Gedankengut oder gar geistige Vorbereitung von Terrorismus argwöhnen.

Außerdem wird das Interview völlig entstellt. Dass die MLPD 20 bis 30 Prozent neue Kader in den Leitungen hat, kann für den Verfassungsschutz nur Ausdruck "fortgesetzter Säuberungen" sein. Tatsächlich ist das eine Kennziffer der positiven Entwicklung der MLPD. Die MLPD hat seit dem letzten Parteitag einen deutlichen Mitgliederzuwachs, entwickelte allein in Sachsen-Anhalt seit dem vergangenen Jahr eine organisierte Arbeit in 20 neuen Städten usw. Die Organisation befindet sich unübersehbar in einer Aufbruchstimmung. Je mehr sie tatsächlich die allseitige Stärkung der Parteiarbeit ins Zentrum der Arbeit stellt, desto mehr neue Kader werden natürlich benötigt. Wir haben in den vergangenen Monaten als einer der größten Erfolge der Partei 20 bis 30 Prozent neue Gruppen gegründet, die natürlich geleitet werden müssen. Außerdem ist es in der MLPD nicht üblich, Leitungsfunktionen auf Lebenszeit zu erhalten oder als Privatbesitz zu betrachten. Das überlassen wir gerne den Monopolparteien und den kleinbürgerlichen Gruppierungen. Wir halten es für eine große Stärke der Partei, dass ein besonderes Augenmerk auf die Förderung junger Kader gelegt wird, dass die Genossen je nach ihrer Entwicklung unterschiedliche Funktionen wahrnehmen usw.

Solche Berichte sollen natürlich in der Nebenseite auch auf die Mitglieder unserer Partei selbst Einfluss nehmen und ein Gefühl der Isolierung, der Resignation erzeugen usw. Es ist eine Leitlinie der proletarischen Streitkultur in der Parteiarbeit, den Kadern zu helfen, mit allen, gerade auch solch subtilen Formen des modernen Antikommunismus fertig zu werden.

Die gesetzmäßige Grundlage der proletarischen Streitkultur in der Parteiarbeit

Die gesetzmäßige Grundlage der proletarischen Streitkultur in der Parteiarbeit ist das Gesetz vom Kampf zweier Linien, das Gesetz des Kampfes zwischen der proletarischen und der kleinbürgerlichen Denkweise als objektives Gesetz der Entwicklung der innerparteilichen Widersprüche. Dazu heißt es im REVOLUTIONÄREN WEG 24:

"Der Kampf zweier Linien ist das objektive Gesetz der Entwicklung der innerparteilichen Widersprüche. (...) Der innerparteiliche Kampf spiegelt den Klassenkampf wider und äußert sich als Kampf zweier Linien. Das heißt, jede ideologisch-politische Linie ist klassengebunden: Die Klasse der Bourgeoisie vertritt ihre bürgerliche Linie, die Arbeiterklasse ihre proletarische Linie. Der Inhalt der bürgerlichen Linie ist die bürgerliche Ideologie, der Inhalt der proletarischen Linie ist die proletarische Ideologie, d.h. der Marxismus-Leninismus und die Maotsetungideen (...) Die kleinbürgerliche Linie entsteht spontan im Kampf der großen Klassen Bourgeoisie und Proletariat. Es ist die Wirkung der bürgerlichen Ideologie, die die kleinbürgerliche Denkweise erzeugt und nährt, und die sich weiterentwickelt von einzelnen kleinbürgerlichen Gedankengängen, die sich hier und da äußern, bis zu einem System kleinbürgerlicher Auffassungen, d.h. bis zur Erstellung einer kleinbürgerlichen Linie." (S.163/164)

Die proletarische Partei ist von der Gesellschaft nicht durch eine chinesische Mauer getrennt. Unablässig dringt somit auch die kleinbürgerliche Denkweise in die Partei ein. In Wahlkampfzeiten wird z.B. über Tausende Kanäle im besonderen Maße der bürgerliche Parlamentarismus propagiert. Er verbreitet seine Botschaft, dass nicht der Klassenkampf, sondern Wahlen für gesellschaftliche Veränderungen ausschlaggebend seien. Es liegt auf der Hand, dass diese gesellschaftliche Auseinandersetzung sich auch in der proletarischen Partei niederschlagen und ausgetragen werden muss.

In der Beilage zur "Roten Fahne" 21/1999 heißt es:

"Nach diesem Gesetz verläuft das Vordringen der kleinbürgerlichen Denkweise in der Parteiarbeit in drei Stufen:

Die erste Stufe berührt das Auftreten einzelner Merkmale der kleinbürgerlichen Denkweise in der täglichen Theorie und Praxis der Parteiarbeit. (...)

(...) kommt es zu einer Verfestigung und Kombination bestimmter Fehler, zu Fehlentwicklungen, dann bedeutet das die zweite Stufe des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise. Die kleinbürgerliche Denkweise tritt jetzt als Tendenz auf.

Werden prinzipielle Fehler (...) gerechtfertigt und vertieft, kann die kleinbürgerliche Denkweise in der Partei vorherrschend werden. Das berührt den Übergang in die dritte Stufe des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise: Die kleinbürgerliche Denkweise systematisiert sich zu einer kleinbürgerlichen Linie."

Den jeweiligen qualitativen Stufen des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise entsprechen qualitativ unterschiedliche allgemeine und konkrete Methoden der proletarischen Streitkultur.

*In der ersten Stufe des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise in Form einzelner Merkmale besteht die proletarische Streitkultur in der demokratischen Entfaltung der Initiative der Mitglieder zur Festigung und Höherentwicklung der prinzipiellen Einheit der Partei. Sie zielt auf die kritisch-selbstkritische Aneignung und schöpferische Anwendung der ideologisch-politischen Linie, um Fehler zu vermeiden.

Dazu wird im Handbuch für Gruppenleiter der MLPD ausgeführt:

"Im Mittelpunkt der Gruppensitzung steht die Beratung, Beschlussfassung und Kontrolle der systematischen Kleinarbeit, bezogen auf die gemeinsame Aufgabenstellung der konkreten Gruppe. Jeder muss wissen, was er zu tun hat."

Aktuell beteiligen sich unsere Mitglieder an den verschiedenen Aufgaben der Parteiwerbewochen, in denen neue Mitglieder und "Rote-Fahne"-Leser geworben und Spenden für die Partei gesammelt werden.

*In der zweiten Stufe, in der die kleinbürgerliche Denkweise zur Tendenz wird, ist es nötig, eine prinzipielle Kritik und Selbstkritik zu entfalten. Das Ziel ist dabei, die kleinbürgerliche Denkweise zu stoppen, prinzipielle Fehler zu korrigieren und dafür zu sorgen, dass diese sich nicht wiederholen. Die proletarische Streitkultur gewährleistet dabei die grundlegende Einheit von Kritik und Selbstkritik.

In der MLPD geht es bei dieser prinzipiellen Auseinandersetzung gegenwärtig besonders darum, die Stärkung der Parteiarbeit überall ins Zentrum der Arbeit zu rücken. Angesichts einer weiteren Vertiefung der Weltwirtschaftskrise, einer zunehmenden politischen Destabilisierung usw. müssen wir uns und die Massen auf eine Verschärfung der Klassenwidersprüche einstellen. Das wird die Fähigkeiten der MLPD, Massen zu bewegen und zu führen, auf eine neue Probe stellen. Umso wichtiger ist es daher, dass die MLPD die jetzige Entwicklung nutzt, um sich tatsächlich nachhaltig zu stärken, insbesondere an der Hauptkampflinie Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit. In der Stärkung der MLPD haben wir in der letzten Zeit die größten Erfolge errungen. Zugleich richtet sich gerade dagegen eine rechtsopportunistische Tendenz der Anbetung der Spontaneität der Massen, die versucht, Hektik und Zerfahrenheit in die Organisation zu tragen. Die MLPD hat sehr erfolgreich den Landtagswahlkampf in Sachsen-Anhalt durchgeführt. Sie hat danach die Stärkung ihrer revolutionären Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit ins Zentrum gerückt. Die MLPD muss sich jetzt in erster Linie auf die kommenden Klassenauseinandersetzungen einstellen und bedeutend stärker werden. Das erfordert eine Festigung und Weiterentwicklung der systematischen Kleinarbeit.

Selbst wenn prinzipielle Fehler gemacht werden, sind für die MLPD nicht die Fehler selbst, sondern die Haltung der betroffenen Genossen zu diesen Fehlern entscheidend. Das Verhalten zu prinzipiellen Fehlern oder Niederlagen ist eine Reifeprüfung der Kader und diese müssen mittels einer prinzipiellen Selbstkritik aufgearbeitet werden. Ein Brief von Willi Dickhut gibt eine hervorragende Anleitung dazu:

"Eine dialektische Selbstkritik analysiert den oder die Fehler, geht dem Problem auf den Grund, untersucht sowohl den Kern wie auch die Nebenerscheinungen, die Zusammenhänge, die Widersprüche, Ursache und Wirkung, die objektive und subjektive Seite, die Situation, die eigenen Kräfte und Gegenkräfte usw., kurz eine allseitige Untersuchung, um Fehler rasch und gründlich zu korrigieren und um Vorsorge zu treffen, dass er sich nicht mehr wiederholt. (...)

Dialektische Selbstkritik bedeutet Selbstuntersuchung, inwieweit man die dialektische Methode beherrscht, denn alle Fehler und Mängel sind Verstöße gegen die dialektische Methode. Je besser man die dialektische Methode beherrscht, um so leichter kann man Fehler und Mängel erkennen und sie rechtzeitig korrigieren bzw. sie gar nicht aufkommen lassen." ("Briefwechsel über Fragen der Theorie und Praxis des Parteiaufbaus", S.235/236)

*Im Übergang zur dritten Stufe des Vordringens der kleinbürgerlichen Denkweise muss die kleinbürgerliche Linie zerschlagen werden, die proletarische Linie und Organisation verteidigt und die prinzipielle Einheit der Partei hergestellt werden.

Hauptmethode ist die wissenschaftliche Polemik in Verbindung mit administrativen Maßnahmen zum Schutz der Partei. Der offene Kampf zweier Linien erfordert von der proletarischen Streitkultur ein Höchstmaß an Nüchternheit, Sachlichkeit und Überzeugungskraft in Verbindung mit größter Flexibilität und Entschlossenheit.

Die Kernfrage in der Anleitung und Kontrolle

Die Durchsetzung der proletarischen Streitkultur im Kampf gegen die kleinbürgerliche Streitkultur ist der Schlüssel für die Verwirklichung einer Parteiarbeit auf Grundlage der proletarischen Denkweise. Dabei kommt der Arbeit der Leitungen aller Ebenen eine besondere Verantwortung zu. Die Dokumente des VI. Parteitags der MLPD führen dazu entsprechend aus:

"Innerhalb der Partei bedeutet die Verwirklichung der proletarischen Streitkultur nichts anderes als die Verwirklichung einer Anleitung und Kontrolle auf der Grundlage der proletarischen Denkweise." (S. 61, Hervorhebungen von Stefan Engel)

In der Partei werden gerade die Gruppenmitgliederversammlungen, die Orts- und Kreisdelegiertentage vorbereitet und durchgeführt. Dort werden die Leitungen Rechenschaft darüber ablegen, wie es ihnen gelungen ist, eine Anleitung und Kontrolle auf der Grundlage der proletarischen Denkweise zu verwirklichen, damit die Partei in die Lage kommt, Massen zu bewegen und zu führen.

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