Leseprobe
Vorwort
Der Autor Stefan Engel verwendet für den Titel seines Buches ein Gleichnis aus der germanischen Mythologie: In der Götterdämmerung verschlingt das Weltenende die abgelebten Gottheiten einer überholten Zeit und aus dem Weltenbrande erwächst eine schöne neue Erde des Friedens und der üppigen Lebensfreude. Der Vergleich zum Niedergang der heute herrschenden Schicht der Weltgesellschaft und zur Vorbereitung einer neuen, lebenswerten Zukunft ist beabsichtigt! Das Buch entreißt diese Vision der Mythologie, stellt sie auf ein gesichertes wissenschaftliches Fundament.
Großspurig verkündete 1991 der amerikanische Präsident George Bush eine »neue Weltordnung«. Doch hinter der pompösen Ankündigung verbarg sich lediglich der offene Führungsanspruch der einzig verbliebenen Supermacht USA über die ganze Welt.
Der Autor analysiert allseitig, wie aus dieser »neuen Weltordnung« eine von niemandem mehr zu bewältigende Welt unordnung geworden ist. Mit der Neuorganisation der internationalen Produktion als ökonomischem Kern der gesellschaftlichen Veränderungen haben sich eine Vielzahl ver heerender Krisen, Kriege und Zusammenbrüche ergeben. Die revolutionären Produktivkräfte drängen nach weltumspannender Entfaltung – und ersticken im Korsett überlebter gesellschaftlicher Strukturen des Imperialismus. Weil das kapitalistische System diese Probleme nicht lösen kann, beschleunigt sich sein Niedergang. Doch in ihm reifen zugleich alle materiellen Vorbereitungen für eine wirklich neue Weltordnung: die revolutionäre Überwindung des imperialistischen Welt systems in einer internationalen sozialistischen Revolution und die Entstehung der vereinigten sozialistischen Staaten der Welt.
Das Buch besticht nicht nur durch seine erfrischende Streitkultur, sondern auch durch seine streng wissenschaftliche Methode, mit der eine beeindruckende Zahl von Fakten und Materialien untersucht und gedeutet werden. Es vermittelt all jenen eine Perspektive, für die die Götterdämmerung des herrschenden Weltfinanzkapitals nicht das Ende der Geschichte sein soll, sondern der Ausgangspunkt für eine neue Epoche
der gesellschaftlichen Entwicklung der Menschheit – ohne Hunger, Ausbeutung und Krieg.
Verlag Neuer Weg
Essen, 15.März 2003