Leserbrief
Leserbrief in der NQ: Geplante Photovoltaikanlage: Nur auch Kritik?
Als ich den Artikel zur geplanten Photovoltaik-Anlage bei den Bertholdshöfen las drängte sich bei mir die Frage auf, was soll denn noch alles versiegelt, zugebaut, der Natur entrissen werden? Haben wir ein denn genau wie eine zweite Erde auch ein zweites VS in Reserve? Ressourcen ohne Ende?
Die Salzgrube mit immer größeren Industriebauten allein ist schon Musterbeispiel für die eingeschlagenen Wege, die so angesichts der inzwischen begonnenen Umweltkatastrophe nicht weiter gegangen werden können und dürfen! Trotzdem soll mit dem „Lückenschluss“ durch die B523 großflächig Naherholungsgebiet und Natur zerstört werden. Noch mehr Verkehr, noch mehr Zerstörung und noch mehr Umweltbelastung!
Die Photovoltaikanlage soll nun „auf der anderen Seite“ mit einer Fläche von 80 Hektar gebaut werden. Kein Wunder, dass es Kritik daran gibt! Eine riesige Fläche, fruchtbare Ackerböden, die nicht mehr nutzbar sind! Die Stadt betont, es ginge ja um eine „umweltschonende Herstellung von Energie“. Das ist nicht das Thema! Die Umstellung auf erneuerbare Energien ist unbedingt richtig und notwendig! Aber warum wird denn nicht überlegt, für Photovoltaikanlagen bewusst bereits versiegelte Flächen zu nutzen? Die großflächigen, mit Flachdach versehenen Industriebauten u.a. in der Salzgrube bieten sich da bestens an! VS wäre nicht die erste Stadt, die mit den Unternehmen bei Neubauten von vornherein die Nutzung der Gebäude zur Energiegewinnung vereinbart! Nörpel, IMS-Gear und all die anderen Firmen haben doch inzwischen alle die Nachhaltigkeit, den Umweltschutz in ihrem Portfolio und werben damit! Warum gibt es denn dann keine einzige Photovoltaikanlage auf all diesen Dächern? Auch bereits versiegelte Flächen wie u.a. Parkplätze bieten sich dafür an! Sicher, auch das kostet Geld. Aber der langfristige Nutzen für Mensch und Natur sollte unbedingt höher stehen als die zu erwarteten Gewinne für einzelne Unternehmen.