Mitglied im Zentralkomitee, Landesvorsitzende der MLPD Baden-Württemberg
Julia Scheller
Mein Name ist Julia Scheller. Ich bin 38 Jahre alt und gelernte Krankenschwester. Seit fünf Jahren bin ich Landesvorsitzende der MLPD Baden-Württemberg.
Meinen Beruf habe ich gerne ausgeübt. Wir kämpften 2005 noch um die Übernahme nach der Ausbildung – nur 20 von 80 Azubis sollten damals unter dem Grünen Gesundheitsbürgermeister Murawski übernommen werden. Welch eine schizophrene Situation! Wegen der Dauer-Überlastung kündigen heute viele bald nach der Ausbildung. Gegen Resignation und Ohnmachtsgefühle, wie sie manche Kollegin plagen, hat mich die Perspektive gestärkt, dass ich eine andere Gesellschaft will. Der Kapitalismus ist nicht in der Lage das Engagement und die Fähigkeiten der jungen Menschen zu fördern.
Unser Trumpf war und ist organisiert mit den Kolleginnen und Kollegen in der Gewerkschaft sowie in der MLPD zu kämpfen, statt Einzelkämpfer im täglichen Hamsterrad zu sein. Alles, was zählt ist der Profit – das führt zum Versagen der Gesundheitspolitik in der weltweiten Corona-Pandemie.
Im Sozialismus, für den ich mich einsetze, würde weltweit gemeinsam geforscht, um den Ursachen auf den Grund zu kommen, Impfstoffe ohne Konkurrenzkampf und Patentschutz zu entwickeln, wirkungsvolle Schutzmaßnahmen und Therapien zu organisieren. Da könnten alle Menschen einbezogen werden, anstatt sie zu drangsalieren. Wir brauchen eine demokratische Debatte über eine vom Profitsystem befreite Gesellschaft , einen echten Sozialismus.
Ich unterstütze Flüchtlinge und deren Selbstorganisation. Den „Freundeskreis Flüchtlingssolidarität in Solidarität International“ habe ich mit initiiert. Anlass war der brutale, rechtswidrige Polizeieinsatz 2018 in der Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Ellwangen. Aus Protest gingen sie auf die Straße unter dem Motto „Jetzt reden wir – wir sind keine Kriminellen!“ Es gibt keine Menschen zweiter oder gar dritter Klasse! Ich stehe für das Recht auf Flucht auf antifaschistischer Grundlage.
Stuttgart ist nicht nur eine Machtzentrale der Autoindustrie. In unserer Stadt konzentriert sich eine Vielfalt an Nationalitäten und ein hoher Anteil der Arbeiterklasse in Deutschland. Diese Kräfte zusammengeschlossen, können diese Welt grundlegend verändern.
Werdet selbst aktiv und organisiert Euch!