Revolutionäre Persönlichkeiten der deutschen Arbeiterbewegung

Karl Liebknecht

* 13. August 1871 in Leipzig, † 15. Januar 1919 in Berlin.

Karl Liebknecht wurde als Sohn des SPD-Gründers Wilhelm Liebknecht schon als junger Mensch politisch aktiv. Als Anwalt und Reichstagsabgeordneter engagierte er sich besonders gegen den Militarismus und attackierte die deutsche Rüstungsindustrie.

Schon lange vor dem Beginn des I. Weltkriegs organisierte er den antimilitaristischen Kampf vor allem der Arbeiterjugend. Als einziger Abgeordneter – im Gegensatz zur gesamten SPD-Fraktion – verweigerte er 1914 die Bewilligung der Kriegskredite für das imperialistische deutsche Kaiserreich.

„Der Hauptfeind steht im eigenen Land!“, für diese von ihm geprägte revolutionäre Losung, die er auch mitten im Krieg auf der Mai- Demonstration 1916 in Berlin vertrat, steckte man ihn ins Zuchthaus. „Nieder mit der Regierung! Nieder mit dem Krieg!“, unter anderem wegen diesem mutigen Ruf nach Beendigung des imperialistischen Völkermordens wurde er als „Volksverräter“ diffamiert.

Kaum aus der Haft entlassen, stellte er sich an die Spitze der Novemberrevolution, die den Sturz des Kaisers und die Beendigung des Krieges erzwang.

Am 9. November 1918 proklamierte Karl Liebknecht in Berlin „die freie sozialistische Republik Deutschland“, „die alle Stämme umfassen soll. In der es keine Knechte mehr geben wird, in der jeder ehrliche Arbeiter den ehrlichen Lohn seiner Arbeit finden wird. Die Herrschaft des Kapitalismus, der Europa in ein Leichenfeld verwandelt hat, ist gebrochen!“

Nahezu zeitgleich verkündete die Führung der SPD die Errichtung der bürgerlichen Republik, deren Regierungsgeschäfte sie übernahm. Gemeinsam mit Rosa Luxemburg trieb er die überfällige Gründung der KPD voran. Mit dem feigen Mord an Karl und Rosa durch faschistische Freikorps sollte sie ihrer führenden Köpfe beraubt werden.

Am Tage ihres Todes, dem 15. Januar 1919, erschien Liebknechts Aufruf „Trotz alledem“ in der „Rote Fahne“. In ihm heißt es:

„Himmelhoch schlagen die Wogen der Ereignisse. Wir sind es gewohnt, vom Gipfel in die Tiefe geschleudert zu werden. Aber unser Schiff zieht seinen geraden Kurs fest und stolz dahin bis zum Ziel. Und ob wir dann noch leben werden, wenn es erreicht wird – leben wird unser Programm; es wird die Welt der erlösten Menschheit beherrschen. Trotz alledem!“

Literatur